Die Geschichte der Marmelade

Pflaumen-Marmelade

Die ersten Funde stammen aus der Römischen Kaiserzeit

Die ersten süßen Brotaufstriche gab es bereits in der Zeit des Römischen Reiches. Bei Ausgrabungen in Italien fanden Archäologen Anfang des 20. Jahrhunderts Reste von Zwetschgenmus in alten Tongefäßen. Das Mus wurde damals mit Zuckerrohr vermischt. Der Name Marmelade stammt vermutlich von dem griechische Wort mermelata beziehungsweise leitet sich von dem spanischen Wort mermelada ab. Der portugiesische Begriff marmelo bezeichnet die Quitte, aus der im portugiesischen Raum die ersten süßen Brotaufstriche hergestellt wurden. Daraus entwickelte sich später der deutsche Name der Marmeladen.

Die Entstehung der heutigen Marmeladen

Die berühmte schottische Orangenmarmelade entstand durch einen Zufall. Ein geschäftstüchtiger Kaufmann erwarb gegen Ende des 18. Jahrhunderts im schottischen Dundee eine Schiffsladung Bitterorangen. Die Früchte waren roh nicht genießbar. Die Ehefrau des Kaufmanns zerkleinerte die Früchte und kochte sie mit viel Zucker ein. Die Kaufleute boten die Marmelade in ihrem Geschäft erfolgreich an. Noch heute gehört die schottische Bitterorangenmarmelade zu den beliebtesten und bekanntesten Marmeladen der Welt. Übrigens wird nur diese im Englischen bei ihrem deutschen Namen genannt.

Der Beginn der industriellen Produktion

Die Nachfrage nach weiteren Marmeladen in Dundee war groß. Auf das schottische Ehepaar Janet und James Keiller geht deshalb die Gründung der ersten Marmeladenmanufaktur zurück. Die industrielle Produktion von Bitterorangenmarmelade begann in Schottland bereits 1797. In Deutschland gab es die erste industriell hergestellte Marmelade zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu kaufen. Im Süden Deutschlands entstanden in dieser Zeit mehrere Marmeladenfabriken. Einige der Unternehmen gibt es noch heute. Parallel dazu war im deutschsprachigen Raum das Einkochen von Gartenfrüchten eine notwendige Tätigkeit der Hausfrauen. Mithilfe eines sogenannten Einkochtopfes wurden im Haushalt aus Gartenfrüchten Marmeladen, Konfitüren und Gelees zubereitet und in Gläser abgefüllt. Die Aufstriche dienten der Bevorratung für die lange Winterzeit. Noch bis in die 1980er Jahre gab es die Tradition des Einkochens in vielen deutschen Haushalten. Heute erleben selbst zubereitete Marmeladen und Gelees ein Comeback. Der Geschmack ist unübertrefflich.

Marmeladen vs. Konfitüren 

Zwischen Marmeladen und Konfitüren gibt es keinen geschmacklichen Unterschied. Konfitüren besitzen lediglich kleine Fruchtstücke, was bei Marmeladen nicht der Fall ist. Marmeladen werden nach dem Kochen noch durch ein Sieb gestrichen. Beide Arten von Fruchtaufstrichen gab es bis vor kurzem parallel im Handel zu kaufen. Inzwischen ist der Name durch die Konfitürenverordnung klar geregelt. Als Marmeladen gelten nur noch Fruchtaufstriche aus Zitrusfrüchten. Damit gelangt die schottische Bitterorangenmarmelade als Ursprung der europäischen Marmelade zu neuen Ehren.